Wie die Götter in Franken

Um mal wieder frischen Wind in eine alte Aktion zu bringen und neue Eindrücke zu gewinnen, veranstalteten wir unser diesjähriges Pfingstlager nicht wie gewohnt an einem idyllischen Fleckchen im Allgäu, sondern in Zusammenarbeit mit der Region Frankenjura. So kam es, dass man uns vom 02.06. – 06.06. auf dem Pfadfinderzeltplatz in Körbeldorf bei Pegnitz vorfinden konnte.

Am Freitag ging es bei uns am Gemeindezentrum um 14:00 Uhr mit zwei Autos in Richtung Franken los. Da Autofahren eine ziemlich langweilige Angelegenheit ist, und wir dank dem Urlaubsverkehr doppelt so lange für die Strecke brauchten wie wir eigentlich dachten, musste natürlich Unterhaltung her. Und so schreiben wir kurzerhand mit Edding Matteos Handynummer auf ein Pappschild und hielten es ans Fenster. Ein „Call me..“ Schriftzug mit Herzchen durfte natürlich auch nicht fehlen.
Angerufen hat tatsächlich jemand, aber da die einzigen anderen Verkehrsteilnehmer nur gruselige Leute auf dem Weg zum Rock im Park waren hat sich niemand von uns getraut hinzugehen. Unsere Sippenleiter haben übrigens nicht dazu beigetragen die Fahrt besser zu machen. Im Gegenteil: Willi hatte gerade sein Abi hinter sich und konnte nicht aufhören darüber zu reden, wie intelligent er doch deswegen war, und als Matteo die Amerikaner rausholte, die ihm seine Mutter mitgegeben hatte, musste Paul natürlich schlechte Witze darüber reißen, dass ein Amerikaner gerade einen Amerikaner isst.

Schlussendlich sind jedoch auch wir heil (aber ziemlich spät) auf dem Lagerplatz angekommen. Alle anderen hatten schon aufgebaut, aber wir beschlossen einstimmig, dass es definitiv wichtiger war, erstmal das Essen zu finden.
Zu essen gabs Couscous mit Paprika und Tomaten, was an sich ganz gut kling, nur dass ich Paprika und Tomaten hasse, außerdem hatte meine große Schwester meinen Rucksack mit meinem Essbesteck, also bleib mir nichts anderes übrig, als mit einem Messer einzelne Couscouskörnchen rauszufischen und mich davon zu ernähren.
Als wir mit Essen fertig waren, gab es die Lagereröffnung mit Erklärung der Spielidee, dann bauten wir im Scheinwerferlicht von Patricks Auto unser Zelt auf und legten uns schlafen. Das einzig doofe daran war, dass wir Schwarzen Skorpione dachten, wir bekommen ein eigenes Zelt, aber wir mussten es tatsächlich mit den anderen Allgäuern teilen.

Lagerthema war „Kampf der Götter“, wobei die Teilnehmer in drei Teillager, benannt nach den Elementen Erde, Wasser und Feuer eingeteilt wurden. Luft war auch ein Element, aber das waren die Mitarbeiter, und die zählen ja nicht wirklich. Wir waren Teil von Erde, da Pascal und Ingmar (natürlich Allgäuer) hier die Teillagerleitung bildeten.
Ziel des Lagers war es das erfolgreichste Teillager zu werden. Erfolgreich in was? Dem Kampf der Götter natürlich. Während dem Lager gab es die verschiedensten Aufgaben, in denen die Teillager gegeneinander antreten und so Punkte gewinnen konnten (Menschliche Pyramide bauen, Holz auf Geschwindigkeit sägen, usw.) und natürlich die üblichen Aktivitäten wie Sporttag und Nachtgeländespiel.
Zusätzlich zu den festen Aktivitäten, konnte man zwischendrin überall auf dem Lagerplatz an Walk in Aktivities teilnehmen, diese brachten einem keine Punkte, sondern Elemente, auch Ressourcen genannt, ein. Im Gegensatz zu den Punkten, die erst am Ende des Lagers für den Gesamtsieg zählten, konnte man mit Elementen sofort etwas anfangen. Hiermit konnte man nämlich Luxusartikel, wie Kuchen oder dreilagiges extraflauschiges Klopapier kaufen. Doch Vorsicht! Wer sich nicht sicher innerhalb seines eigenen Teillagers befand, konnte von anderen überfallen und so um seine Ressourcen gebracht werden.
Natürlich gehörten noch andere Spieleelemente, wie das Casino oder das Bauamt dazu, aber die ganze Erklärung ist jetzt schon ziemlich lang.

Wenn wir gerade nicht mit einer der vielen Aktivitäten des Lagers beschäftigt warden, haben wir uns zusammengetan, um Hipsterball zu spielen, die Bravo zu lesen oder gemeinsam zu Singen. Wir waren sogar so begeisterte Sänger, dass man direkt unter unserer Nase unseren Teillagerwimpel gestohlen hat und wir davon kein Stück mitbekamen.
Beim Hipsterball haben wir schlussendlich unseren Ball im Kornfeld verloren, aber nicht bevor wir jedem der nicht schnell genug wegrennen konnte, unsere Sportart unter die Nase gerieben hatten. Geholfen hat dabei, dass wir den Sporttag veranstalteten, wo dies natürlich mindestens eine Station bilden musste. Verloren haben wir dabei selbstverständlich auch nur, weil uns der Ball den Berg runtergerollt ist und bis wir ihn wiedergefunden hatten, war der Großteil unserer Spielzeit abgelaufen.

Schließlich waren die fünf Lagertage auch schon vorbei und nach einem gemeinsamen Lagerrechen stiegen wir in Willis Bus und fuhren dem Allgäu entgegen. Unterwegs musste natürlich Rast bei McDonalds gemacht werden, wo Willi für 3 eingekauft und Sven für 4 gegessen hat. Dann wieder Zuhause konnten wir es natürlich nicht lassen Kommentare über die gute Bergluft abzulassen.

Alles in allem hatten wir eine Menge Spaß und konnten neue Erfahrungen sammeln.

 

Nach einer Erzählung von Sonja Riegger

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