Auf d’Nacht wird g‘lacht!

Dieses Jahr stand die Oase unter unserer Leitung. Den Allgäuern. Einmal die Oase zu leiten ist etwas wirklich besonderes, umso mehr freuten wir uns, dass wir die Ehre hatten. Gleich am Freitag reisten wir an, um den großen Zeltkomplex auf die Stämme zu stellen.

Eine Woche lang bauten wir Tag für Tag, bei Wind und Wetter stundenlang und unermüdlich; hauten die angepassten Stämme in den Boden, sägten Holzplatten zurecht, spannten alles ab, bis wirklich kein Wasser mehr hereintropfte; knüpften Planen, bis wir unsere Finger nicht mehr spürten und uns währenddessen literweise Wasser in die Ärmel lief. Als die Oase dann endlich stand, richteten wir sie themengemäß ein. Wir alle hatten unsere Dachböden, Schuppen oder Garagen durchforstet nach Opas altem Sepplhut oder den Skiern aus Holz und ledernen Riemen als Bindung. Photoplakate vom Allgäuer Alpenpanorama und der Kranzkuh an der Viehscheid veranschaulichten die Einmaligkeit des Allgäus.

Am Mittwochabend war dann der Probelauf mit den bereits angereisten Leitern um zu sehen, was unser Bar- und Küchenteam an ihrer Arbeit noch verfeinern konnte. Da merkten wir auch schnell, dass die kommenden Nächte lang würden und wir viel Schlaf aufzuholen hätten.

Dann am Donnerstagabend der große Ansturm. Unsere Kassiererin kontrollierte nochmal ob genug Wechselgeld in der Kasse liegt, die Küche checkte die optimale Temperatur am Grill und die Bardamen setzten ihr schönstes Lächeln auf und nahmen schon einmal die Flaschenöffner in Anschlag. Die Gäste standen draußen Schlange und warteten sehnsüchtig auf das Läuten der Kuhschelle, das den Einlass ankündigen sollte. Dann war es soweit. Das ganze Team hatten alle Hände voll zu tun. Die Küche gab im Sekundentakt die Mahlzeiten aus und die Damen hinter der Bar kamen mit dem Auffüllen der Kühlschränke gar nicht mehr nach. Die sogenannten Springer sammelten die Brotzeit-Bretter von den nun zufriedenen und satten Gästen ein, um sie danach wieder mit Köstlichkeiten unserer Küche zu füllen. Bis um 12 Uhr verwöhnten wir die Besucher mit unserem Tages Special, wie zum Beispiel dem Pulled Pork Burger oder den Traditionellen Kässpätzle. Natürlich gab es auch einfachere Menüs, wie zum Beispiel das Butterbrot mit Allgäuer Landjägern oder Brot mit selbst gemachtem Obazda.
Tagsüber wurde dann lang ausgeschlafen und erst zur Mittagszeit gefrühstückt. Nachdem man einigermaßen wach war wurde die Oase wieder zu vollem Glanz hergerichtet, die Kühlschränke und der Kühlwagen aufgefüllt, die Lebensmittel zubereitet und gekocht, die Kasse abgeschöpft und das Feuerholz nachgefüllt, damit am Abend wieder alles reibungslos laufen kann.

Natürlich hatten wir auch an einem Programm für unsere Gäste getüftelt, um ihnen einen kleinen Einblick in die Feste und Traditionen des Allgäus zu geben. So konnte man bei uns eine Gipfeltour über ein paar der bekanntesten Gipfel des Allgäus machen und sich damit einen Auf d’Nacht Oasen Badge verdienen. Dazu kamen noch unsere lang einstudiert und perfektionierten Vorstellungen über beispielweise die Viehscheid bei uns im Allgäu, die Klausen, die die Geister des Winters aus den Ortschaften treiben und natürlich durfte auch das Wettmelken an unseren Kuh-Attrappen nicht fehlen. Unsere Gäste gaben ihr Bestes und hatten sehr viel Spaß.
Vor allem erfreuten wir uns oft am Lob der Gäste über unsere Einrichtung, die Konstruktion der Oase und wie gut alles klappte, wie z.B. mit der Ausgabe der Getränke und Speisen, auch trotz des großen Ansturms. Auch wir, die Crew, hatten viel Spaß und haben jeden Abend genossen, Bekanntschaften mit ausländischen Pfadfindern gemacht oder einen guten alten Freund an der Bar getroffen.

So gingen die zehn Tage unglaublich schnell vorbei, doch die tollen Erlebnisse und Erinnerungen bleiben.
Wir möchten uns ganz herzlich bei allen Besuchern bedanken und hoffen, dass ihr bei uns viele tolle Abende verbringen konntet, Freundschaften geschlossen und viele Tränen gelacht habt.
Euer Oasen Team .

Finja Gründel
Photo (C) by Peter Hanne